Du planst einen Campingurlaub in der Schweiz? Alpine Landschaften, idyllische Seen und gutes Essen: Die Helvetische Republik ist ein Traum für Camper. Sie ist allerdings auch ein eher kostspieliges Reiseziel. Neben den hohen Übernachtungspreisen auf Campingplätzen knabbert auch die Maut an der Reisekasse.
Während sie in Deutschland noch heiß diskutiert werden, sind Mautgebühren in der Schweiz schon seit 1985 Teil des Autoalltags. Du solltest dich von dem Kostenfaktor aber auf keinen Fall abschrecken lassen, die Schweiz ist definitiv eine Reise wert! Und auch das Mautsystem ist denkbar einfach. Wie es funktioniert und was du für die Maut in der Schweiz bezahlst, zeigen wir dir jetzt.
Die Frage nach dem Wann hängt eng mit dem Warum zusammen. Warum fallen in der Schweiz Mautgebühren an? Das Land der Uhren nutzt die Einnahmen, um damit verkehrstechnische Bauwerke wie Autobahnen, Tunnel und Brücken instand zu halten. Sobald du sie benutzt, zahlst du dafür. Aus diesem Grund zahlst du beispielsweise auch dann Mautgebühren in der Schweiz, wenn du nur auf Durchfahrt nach Italien bist.
Wo besteht Mautpflicht?
Grundsätzlich kostet dich die Benutzung aller Schweizer Straßen Geld. Eine Ausnahmeregelung bestimmt jedoch, dass du mit einem Fahrzeug unter 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht (zGG) nur für die Nationalstraßen Maut entrichten musst. Diese sind mit weiß-grünen Verkehrsschildern gekennzeichnet.
Die Schweiz unterteilt ihr Straßensystem in:
Nationalstraßen
Klasse: Autobahn
Klasse: Autostraße
Klasse: Hauptstraßen
Kantonstraßen
Gemeindestraßen
zeigt dir, für welche Straßen du Mautgebühren in der Schweiz bezahlst entsprechend der 3,5-Tonnen-Ausnahme.
Wer muss Mautgebühren in der Schweiz zahlen?
[su_quote cite=“ADAC“]Auf Schweizer Straßen hängt die Gebührenpflicht vom Gewicht des Fahrzeugs ab. Fahrzeuge bis 3,5 t zGG benötigen auf Autobahnen eine Vignette. Fahrzeuge über 3,5 t zGG müssen auf allen Straßen eine Schwerverkehrsabgabe entrichten. Außerdem gibt es gebührenpflichtige Tunnels und Autoverladungen.[/su_quote]
Als passionierter Campingurlauber, interessieren dich wahrscheinlich die Mautgebühren der Schweiz für Wohnmobile, Auto mit Wohnwagen und Caravans am meisten. Die Differenzierung erfolgt auch hier vorrangig nach Gewicht.
Regelung für Camper und Wohnmobile
Die Mautpflicht ist unabhängig von deinem Fahrzeugtyp. Es ist also egal, ob du ein Wohnmobil, einen Kleinwagen oder einen Campingbus fährst. Einzig und allein das zulässige Gesamtgewicht zählt.
Ist dein treues Camping-Gefährt leichter als 3,5 t, sparst du ein wenig bei den Mautgebühren in der Schweiz. Ein Wohnmobil mit bis zu 3,5 t zGG muss nur für die Benutzung der Nationalstraßen zahlen. Genauso wie ein Kleinwagen oder Campingbus derselben Gewichtsklasse auch. Wiegt dein Camper oder Gespann mehr als 3,5 t, wird die Schwerverkehrsabgabe fällig.
Regelung für ein Auto mit Wohnwagen
Bei Fahrzeuggespannen braucht dein Anhänger immer eine eigene Vignette. Du zahlst also Mautgebühren in der Schweiz für deinen Wohnwagen und noch einmal für dein Zugfahrzeug. Erreichst du mit deinem Caravan-Gespann ein zulässiges Gesamtgewicht von über 3,5 t, fällt die Schwerverkehrsabgabe zusätzlich an.
Die Vignette: Verkaufsstellen, Preise und Gültigkeit
Die Vignette ist der Zahlungsbeleg für die Maut. Alle Fahrzeuge bis zu 3,5 t und alle Anhänger brauchen eine. Leider kannst du die Mautgebühren in der Schweiz nicht nur für einen Tag bezahlen, denn es gibt nur eine Jahresvignette. Anders ist es in Österreich, wo du 10-Tages- und 2-Monatsvignetten bekommst.
Ist dein Fahrzeug schwerer musst du dir keine Vignette holen, sondern brauchst eine “Deklaration“. Wir erklären dir in dem späteren Abschnitt über die Schwerverkehrsabgabe noch, was das genau ist.
Was kosten die Mautgebühren in der Schweiz 2018?
Seit 1.1.2018 zahlst du für die Jahresvignette 40 CHF oder 36,50 Euro. Es wird das Jahr, in dem du sie gekauft hast, auf den Aufkleber gedruckt. Er ist insgesamt 14 Monate gültig: Vom 1. Januar des vorangegangenen Jahres bis zum 31. Dezember des darauffolgenden Jahres.
Vignette kaufen – am Schalter oder online
Wo kannst du Vignette für die Mautgebühren der Schweiz kaufen? Viele Urlauber bezahlen die Maut direkt am Grenzübergang in Euro oder CHF. Du kannst sie auch schon auf der deutschen Seite an einer der grenznahen Tankstellen kaufen. In Österreich bekommst du sie an allen ÖAMTC-Verkaufsstellen.
Magst du es bequemer, bestellst du dir deine Mautvignette vor Urlaubsbeginn im Internet. Das geht bei Tolltickets oder dem ADAC. Allerdings gibt es bisher noch nicht die Möglichkeit, die Mautgebühren in der Schweiz mit einer elektronischen Vignette abzurechnen. Du bekommst also immer einen Aufkleber für dein Auto.
Allerdings bietet die Tolltickets-Webseite elektronische Mautboxen an. Damit kannst du in Ländern mit streckenabhängiger Maut – wie Spanien, Italien, Frankreich – die Gebühren auf elektronischem Wege bezahlen. Darüber hinaus darfst du mit diesen Geräten die reservierten Spuren an den Mautstationen benutzen. Das geht schneller, weil du nicht an der Mautkasse halten und zahlen musst. In Frankreich sind diese Spuren als „Télépéage“ und in Italien als „Telepass“ ausgewiesen.
Vignette richtig anbringen
Der Aufkleber muss bei der Kontrolle gut erkennbar sein, sonst zahlst du ein Bußgeld. Für das ordnungsgemäße Anbringen der selbstklebenden Vignette solltest du ein paar Regeln befolgen und sie
an die Innenseite deiner Windschutzscheibe kleben
am besten auf der linken Seite oder hinter dem Rückspiegel anbringen
nicht hinter dem Tönungsstreifen befestigen
keinen Kleber, Folien, Klebestreifen oder sonstiges verwenden
Zahlst du die Mautgebühren in der Schweiz für ein Auto mit Wohnwagen, musst du die Anhänger-Vignette „an einem nicht auswechselbaren, leicht zugänglichen Teil“ anbringen. Solange du in der Schweiz unterwegs bist, darfst du den Aufkleber logischerweise auch nicht ablösen. Sollte deine Scheibe kaputtgehen, kannst du eine Ersatzvignette beantragen.
Was passiert bei Schaden oder wenn ich die Vignette verliere?
Geht bei einem Unfall oder durch einen Steinschlag deine Windschutzscheibe zu Bruch, bekommst du bei der Oberzolldirektion in Bern (Tel. +41 58 462 65 21) oder bei den Verkaufsbüros an der Grenze eine Ersatzvignette. Dafür sendest du deine alte Vignette ein. Oder das, was davon noch übrig ist. Wenn nötig mitsamt Windschutzscheibe. Außerdem braucht die Direktion noch die Werkstattrechnung für die Scheibe und eine Versicherungsbestätigung, dass der Schaden nicht erstattet wird.
Wenn du keinen Ersatz möchtest, hast du eine Chance auf Erstattung der Mautgebühren. In der Schweiz kümmern sich die Mautstellen um solche Fälle. Dort zeigst du die Quittung für deine gekaufte Vignette vor. Mit etwas Glück bekommst du zumindest einen Teil des Geldes wieder.
PSVA: Mautgebühren in der Schweiz für Wohnmobile über 3,5 t
Wir haben ja bereits erklärt, dass alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t keine Vignette für die Mautgebühren brauchen. Die Schweiz verlangt für Wohnmobile, Busse und andere Autos dieser Gewichtsklasse eine Schwerverkehrsabgabe (PSVA). Diese Abgabe zahlst du nicht nur für die Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen, sondern für jede Straße, über die du fährst. Darunter fallen übrigens auch schwere Gespanne mit Wohnanhängern.
Die Preise für die Abgabe hängen davon ab, wie lange du in der Schweiz unterwegs bist:
ein Jahr: 650 CHF,
1-11 aufeinander folgende Monate: 58,50 CHF pro Monat,
1-30 aufeinander folgende Tage: Tag 3,25 CHF pro Tag (mindestens 25 CHF, höchstens 58,50 CHF)
für 10 frei wählbare Tage innerhalb eines Jahres: 32,50 CHF
Bezahlung der PSVA
Du kannst die PSVA-Mautgebühren der Schweiz an den Grenzübergängen kaufen. Ist der Übergang besetzt, bezahlst du die Schwerverkehrsabgabe direkt beim Schweizer Zollamt. Die Beamten händigen dir nach erfolgter Zahlung einen Beleg, die sogenannte “Deklaration“ aus. Wirst du später kontrolliert, musst du genau dieses Dokument vorzeigen.
Ist der Grenzübergang unbesetzt, gibt es meist eine Tafel mit einer kostenlosen Telefonnummer. Die Grenzwache am anderen Ende des Telefons sagt dir, wo du die nächste PSVA-Verkaufsstelle findest. Meistens handelt es sich dabei um ein Postamt oder eine Tankstelle. Wirst du auf dem Weg zur Verkaufsstelle kontrolliert, ist das auch kein Problem. Dein Anruf wurde aufgezeichnet. Damit kannst du nachweisen, dass du dein Fahrzeug zur Zahlung der Mautgebühren in der Schweiz angemeldet hast.
Sondermaut: Gebühren in der Schweiz für Tunnel und Bahnverladung
Auf einigen Strecken zahlst du noch einmal eine Extramaut, auch wenn du schon eine Vignette oder die PSVA bezahlt hast. Diese Sondermautstrecken sind:
Unter den jeweiligen Links findest du die aktuellen Preise und Ticketoptionen. Informationen zu den Witterungsbedingungen auf den Alpenpässen: gibt es hier.
Mautkontrolle und Bußgelder
Dass es in dem alpinen Land schnell kostspielig werden kann, zeigt nicht zuletzt der Bußgeldkatalog zu den Mautgebühren der Schweiz. Wirst du bei einer Kontrolle ohne gültige Vignette erwischt, zahlst du 200 CHF, etwa 175 Euro. Außerdem musst du dir eine neue Vignette für 40 CHF kaufen. Dabei ist es egal, ob du länger im Land bleibst oder nur auf der Durchfahrt bist. Passiert dir das mehrfach, wird das Vergehen unter Umständen sogar strafrechtlich verfolgt.
Die Schweiz – mehr als nur Mautgebühren
Obwohl das Thema Maut eher lästig scheint, ist es eigentlich gar nicht so schlimm. Die Vignette ist schnell gekauft und unkompliziert aufgeklebt. Fährst du mit deinem Camper erst einmal durch die pittoreske Alpenlandschaft und in die naturgewaltigen Tunnel, sind die Mautgebühren in der Schweiz auch schon wieder vergessen.
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