Die dunkelsten Orte Deutschlands
Auch wenn die Polarlichter im kommenden Jahr südlicher als gewohnt zu sehen sein werden, bleibt der Norden Deutschlands die Top-Adresse für alle, die das zauberhafte Himmelsleuchten bewundern möchten. Gerade Camper und Van-Abenteurer können hier einzigartige Erlebnisse finden. Finde jetzt die besten Orte für Polarlichter in Deutschland!
Polarlichter auf Nordfrieslands Sterneninseln
Eine der dunkelsten Regionen Deutschlands ist Nordfriesland. Das nördliche Wattenmeer und insbesondere die Inseln Pellworm und Spiekeroog sind bereits recht bekannte Anziehungspunkte für Hobby-Astronomen und Sternengucker aus ganz Deutschland. Über dem Nordhimmel tanzen die Polarlichter besonders gut sichtbar – ein Anblick, der zurecht ins Staunen versetzt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden in Nordfriesland besonders viele Sichtungen von hoher Qualität dokumentiert, wie unsere Recherche ergeben hat. Wir haben dafür Sichtungen zwischen dem Jahr 2000 und heute ausgewertet.
Pellworm und Spiekeroog sind zudem als zertifizierte „Dark Skies” der International Dark Sky Association ausgezeichnet – ein echtes Qualitätssiegel. Die Inseln gehören damit zu nur rund 100 Orten weltweit, die über besonders dunkle Nachthimmel mit sehr geringer Lichtverschmutzung verfügen.
Für Camper bietet allein die Insel Pellworm eine ideale Möglichkeit, das nächtliche Naturspektakel zu erleben. Sie verfügt über einen charmanten kleinen Campingplatz mit Stellplätzen in unmittelbarer Nähe zum Strand. Eine gemütliche Nacht im Van, das leise Rauschen des Meeres und darüber ein Himmelszelt voller Sterne und tanzender Polarlichter – kaum etwas könnte schöner sein.
Spiekeroog bleibt als autofreie Insel für Camper zwar unerreichbar, ist aber mit der Fähre für einen Tagesausflug einen Besuch wert. Zudem bietet die Sternwarte Bochum spannende Veranstaltungen rund um Astronomie und Nordlichter. Mehr Tipps zu Nordfriesischen Inseln findest du in unserem Artikel zu Inselherrlichkeiten an der Nordsee.
Insel Rügen – Nordlichter am Ostseehimmel
Auch Rügen, die beliebteste Ostseeinsel der Deutschen, hat sich als hervorragender Standort zur Beobachtung von Polarlichtern erwiesen. In der Vergangenheit wurden hier bereits zahlreiche Sichtungen dokumentiert. Mit Blick auf das Polarlichterjahr 2025 stehen die Chancen besonders gut, das magische Leuchten am Himmel zu erleben. Ein zusätzlicher Vorteil: An etwa 44 % der Nächte ist der Himmel über Rügen klar, was optimale Bedingungen für einen freien Blick auf die Aurora borealis schafft.
Für Camper bietet Rügen eine Vielzahl an Campingplätzen und Stellplätze für Wohnmobile. Polarlichterjäger sollten sich hier einen Platz mit freiem Blick Richtung Norden suchen, um die besten Chancen zu haben, das Himmelsleuchten zu beobachten. Besonders empfehlenswert sind Standorte in der Nähe von Kap Arkona, bei Dranske oder Kreptitz im Norden der Insel. Über dem Meer lässt sich das nächtliche Spektakel ungestört genießen – fernab größerer Lichtquellen und mit idealer Sicht auf den Nordhimmel.
Digitale Helfer, um keine Polarlichter zu verpassen
Damit Camper keine Gelegenheit verpassen, das faszinierende Naturschauspiel der Polarlichter zu erleben, gibt es zahlreiche digitale Helfer, die verlässliche Vorhersagen bieten. Plattformen wie Aurora Forecast oder Space Weather Live sowie Apps wie Aurora Alerts informieren über die aktuelle Sonnenaktivität und die Wahrscheinlichkeit von Nordlichtersichtungen. Diese Tools nutzen Echtzeitdaten zu geomagnetischen Stürmen und irdischen Wetterbedingungen, um präzise Prognosen zu erstellen.
Benachrichtigungsfunktionen helfen Campern, rechtzeitig informiert zu werden. So könnt ihr zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das Besondere an Polarlichtersichtungen ist, dass sie sich gut vorhersagen lassen – oft bereits zwei bis drei Tage im Voraus. So könnt ihr eure Reiseplanung und Standortwahl optimal auf das nächste Himmelsleuchten abstimmen.
Polarlicht-Hotspot Lüneburger Heide
Die Lüneburger Heide ist bei deutschen Polarlichterjägern ein beliebter Ort für die Beobachtung von Nordlichtern. Für Camper bietet die Lüneburger Heide zahlreiche ganzjährig geöffnete Stellplätze. Das weite, flache Heideland bietet ideale Voraussetzungen, um die tanzenden Himmelslichter zu fotografieren. Mit Blick auf das Polarlichterjahr 2025 dürften hier wieder zahlreiche Sichtungen möglich sein. Starke Lichter sind oft schon mit bloßem Auge erkennbar, während schwache Polarlichter durch die Handykamera sichtbar gemacht werden können.
Um Nordlichter mit dem Smartphone zu fotografieren, empfiehlt es sich, die Kamera auf eine hohe Auflösung einzustellen und den Nachtfoto-Modus zu nutzen. Der Blitz sollte ausgeschaltet bleiben, um das Bild nicht zu stören. Wer sich etwas mit den Kameraeinstellungen auskennt, kann die Belichtungszeit erhöhen, um mehr Licht einzufangen und die feinen Details der Polarlichter sichtbar zu machen.
Noch bessere Bilder gelingen jedoch mit einer hochwertigen Fotokamera. Mit den richtigen Einstellungen – wie einer langen Belichtungszeit, einer möglichst offenen Blende und einem niedrigen ISO-Wert – lassen sich atemberaubende Aufnahmen des nächtlichen Spektakels einfangen. Ein stabiles Stativ sorgt für wackelfreie Bilder und bietet die Möglichkeit, die magischen Momente ungestört zu genießen und einzufangen.
Aurora-Zauber in den deutschen Mittelgebirgen
Mit freiem Blick auf den Himmel und dem Komfort des eigenen Campers wird die Polarlichterjagd besonders angenehm. Auch weiter südlich im Land bieten sich hervorragende Gelegenheiten, um das faszinierende Himmelsleuchten zu erleben. Zu den besten Standorten zählen die Region um den Feldberg im Schwarzwald, der Bayerische Wald sowie das Erzgebirge. Besonders das Erzgebirge hat in den letzten Jahren mit zahlreichen dokumentierten Nordlichtsichtungen auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt war das grün-rote Leuchten dort besonders intensiv in der Region um Zittau zu bestaunen.
Der Aurora Index macht deutlich, dass die deutschen Mittelgebirge wie die Rhön, der Harz, die Schwäbische Alb, das Fichtelgebirge und die Eifel mit ihrer vergleichsweise geringen Lichtverschmutzung ideale Bedingungen für die Beobachtung von Polarlichtern bieten. In klaren Nächten eröffnen sich hier einmalige Gelegenheiten, das faszinierende Naturschauspiel zu erleben. Zahlreiche Stellplätze und Campingmöglichkeiten in der Nähe der besten Beobachtungspunkte machen es Wohnmobilreisenden leicht, die Nächte komfortabel und inmitten unberührter Natur zu verbringen. So wird die Polarlichterjagd zu einem unvergesslichen Erlebnis – eine perfekte Kombination aus Abenteuer und Naturgenuss.
Einen Camper zu mieten erlaubt volle Flexibilität
Polarlichterjäger müssen flexibel und spontan sein, da Nordlichter normalerweise erst regelmäßig ab einem Breitengrad von 67° sichtbar sind. Nur selten ist die Sonnenaktivität so stark, dass wir das beeindruckende Leuchten auch in Deutschland bewundern können. Im kommenden Jahr stehen die Chancen dafür jedoch besonders gut.
Ein Miet-Camper bietet die ideale Möglichkeit, flexibel auf die Sichtungsbedingungen zu reagieren und direkt in die nächste Polarlichternacht einzutauchen – inklusive Übernachtung vor Ort. Bitte beachtet jedoch, dass wildes Campen in Deutschland nicht gestattet ist. Daher benötigt ihr für die restliche Nacht einen geeigneten Stellplatz oder müsst die Polarlichterjagd als nächtliches Abenteuer bis zum Morgengrauen durchziehen.
Methodik
Für den Aurora Index wurden insgesamt 25 Orte in Deutschland untersucht, darunter alle zertifizierte Dark Skies der International Dark Sky Association sowie Orte, die besonders in der deutschen Hobby-Astronomen-Szene als besonders dunkle Orte mit wenig Lichtverschmutzung gelten.
Als Indikatoren zur Bewertung der besten Standorte für die Beobachtung von Polarlichtern wurden vergangene Sichtungen und deren Qualität, die Lichtverschmutzung bei Nacht (die sogenannte Leuchtdichte) sowie die Chance auf klare, wolkenlose Nächte ausgewertet.
Aurora-Sichtungen: Informationen über dokumentierte Sichtungen von Polarlichtern seit dem Jahr 2000 wurden der Datenbank Polarlicht Archiv entnommen. Diese sind verschiedenen Qualitäten zugeordnet. Je besser die Qualität und je mehr Sichtungen dokumentiert wurden, desto besser wurde der Ort bewertet. Die Qualitäten wurden wie folgt bewertet: Eine Sichtung der Qualität „fotografisch” erhielt 1 Punkt, eine Sichtung der Qualität „schwach visuell” erhielt 2 Punkte, „deutlich visuell” wurde mit 4 Punkten gewertet, die Sichtung der Qualitätsstufe „hell” erhielt 7 Punkte und die beste Qualitätsstufe „extrem hell” erhielt 10 Punkte. Alle Sichtungen und ihre Qualitätsstufen wurden addiert und ergaben das Ergebnis des Indikators. Die Aussage unter dem Indikator Frequenz bietet einen Hinweis auf die Wahrscheinlichkeit von Polarlichter-Sichtungen.
Klare Nächte: Die Wahrscheinlichkeit für einen klaren, wolkenlosen Himmel wurde aus der Datenbank von Weathers Park gezogen, wobei Daten aus allen Jahreszeiten zu einem Mittelwert verarbeitet wurden. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für klare Nächte führte zu einer besseren Bewertung. Daten beziehen sich auf die örtlich nächste Wetterstation.
Lichtverschmutzung: Der Grad der Lichtverschmutzung wird durch die Leuchtdichte eines Ortes ausgedrückt. Die Maßeinheit der Leuchtdichte ist die Magnitude pro Quadratbogensekunde (mag./arc sec²). Je höher die Leuchtdichte, desto besser wurde der Ort bewertet. Informationen über die Leuchtdichte stammen aus Daten der Light Pollution Map.
Berechnung: Für die Berechnung der Bewertung wurde ein statistisches Verfahren unter Zuhilfenahme eines Punktesystems genutzt. Je besser ein Ort für den jeweiligen Indikator abschnitt, desto mehr Punkte wurden diesem Ort zugeschrieben: Es wurden für jeden Indikator zwischen 1,0 und 100,0 Punkte vergeben. Der Ort, der in Summe die meisten Punkte erhielt, belegt im Aurora Index den ersten Platz.
Die Untersuchung wurde im November 2024 durchgeführt. Alle Daten beziehen sich auf diesen Zeitpunkt.
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